Abiturprüfungen: Jetzt wird's ernst!

Von Jana Backes
Symbolfoto: dpa Foto: red

An den Bayreuther Gymnasien schreiben am Freitag 508 Schüler ihre erste Abiturprüfung: Mathematik. Seit der Reform der gymnasialen Oberstufe müssen bayerische Abiturienten fünf Prüfungen ablegen. Drei sind schriftlich, zwei mündlich. Das sind die Trends beim Abitur 2016.

 
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Deutsch, Mathematik, eine Fremdsprache und ein gesellschaftswissenschaftliches Fach oder Religionslehre beziehungsweise Ethik sind verpflichtende Abiturfächer. „Das fünfte Fach ist frei. Die Abiturienten können in einem naturwissenschaftlichen Fach, einer zweiten Fremdsprache, Musik, Kunst oder Sport Abitur machen“, sagt Martin Schmidt, Oberstudienrat am Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium (WWG). „Biologie, Kunst und Musik sind sehr beliebt. Bei den GPR-Fächern sind Religion, Geographie und Wirtschaft stark vertreten.“

"Viele Abiturienten wählen Englisch"

Schriftliche Prüfungen in Mathematik und Deutsch sind verpflichtend. Die Fächer für die dritte schriftliche und die mündlichen Prüfungen, die Kolloquien, wählen die Abiturienten selbst. „Die Mehrzahl wählt Englisch für die dritte schriftliche Prüfung. Vereinzelt wählen Schüler aber auch Latein, Kunst oder Physik“, sagt Elmar Hofmann, der stellvertretende Schulleiter am Graf-Münster-Gymnasium (GMG).

Ähnliches stellt Ursula Graf, Direktorin des Richard-Wagner-Gymnasiums (RWG), fest: „Viele Schüler legen die dritte schriftliche Prüfung in Englisch oder einer anderen Fremdsprache ab. Bei den Kolloquien geht die Wahl einmal quer durch die Fächer. Dieses Jahr haben viele Biologie gewählt, aber auch Geschichte, Geographie, Evangelische Religionslehre oder Kunst sind beliebt.“

Auch Eduard Stopfer, der stellvertretende Schulleiter am Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium  (MWG) sagt: „45 unserer 72 Abiturienten machen die dritte schriftliche Prüfung in Englisch, deutlich weniger in Spanisch oder Latein. Auch Musik und Kunst sind stark vertreten.“

Erst schriftlich, dann mündlich

Die Kolloquien dauern jeweils eine halbe Stunde. Die Abiturienten wählen aus einem Halbjahr der elften oder zwölften Klasse einen Themenbereich als Schwerpunkt, bereiten dazu ein zehnminütiges Referat vor und werden anschließend befragt. In den verbleibenden 15 Minuten wird der Stoff aus zwei weiteren Halbjahren der elften und zwölften Klasse geprüft. Ein Halbjahr der elften Klasse durften sie streichen.

„Die Fächerwahl für die Kolloquien ist relativ ausgeglichen“, sagt die Oberstufenkoordinatorin am Gymnasium Christian-Ernestinum (GCE), Martina Schmidt-Kessel. „Wie jedes Jahr legen viele eine mündliche Biologie-Prüfung ab. Jeweils 15 bis 20 Schüler wählen Geschichte, Geographie, Wirtschaft oder Religion. Rund vierzig Schüler haben sich für Musik oder Kunst entschieden. Von unseren 98 Abiturienten haben 62 Englisch für die dritte schriftliche Prüfung gewählt, 20 Latein.“

Die drei schriftlichen Prüfungen finden innerhalb von acht Tagen statt. Die Kolloquien beginnen in der Regel eine Woche später und dauern etwa zwei Wochen. „Dieses Jahr liegen allerdings die Pfingstferien dazwischen“, sagt Elmar Hofmann (GMG).

Für alle verpflichtend: Mathematik und Deutsch

Die Abiturprüfung im Fach Mathematik setzt sich aus drei Teilgebieten zusammen: Wahrscheinlichkeitsrechnung und Geometrie machen je 25 Prozent, Analysis 50 Prozent der Gesamtnote aus. „Für jedes Teilgebiet gibt es zwei Aufgabenvorschläge. Am Prüfungsmorgen kommt die Mathematik-Fachschaft zusammen, die versiegelten Prüfungsbögen werden geöffnet und man zieht sich für gut zwei Stunden zurück, um die Aufgaben sorgfältig durchzurechnen. Wir versuchen gemeinsam die drei Aufgaben zu wählen, von denen wir uns die größte Erfolgswahrscheinlichkeit versprechen“, sagt Eduard Stopfer (MWG).

Die Website des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung München (ISB) beschreibt die Abiturprüfung im Fach Deutsch. Die Abiturienten wählen aus fünf Aufgaben eine zur schriftlichen Bearbeitung. Für Aufgabenauswahl, Einlesen und Überarbeitung haben die Abiturienten 315 Minuten Zeit. Die Aufgaben eins, zwei und drei verlangen das Erschließen und Interpretieren eines literarischen Textes aus Lyrik, Drama oder Prosa. Aufgabe vier verlangt das Verfassen eines informierenden Textes. Aufgabe fünf verlangt das Verfassen eines argumentierenden Textes, also eine Erörterung. Es besteht die Möglichkeit zu einer journalistischen Variante, wie der Argumentation in Form eines Kommentars.

So viele Abiturienten gibt es an den Bayreuther Gymnasien:

Graf-Münster-Gymnasium: 133

Richard-Wagner-Gymnasium: 93

Gymnasium Christian-Ernestinum: 98

Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium: 72

Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium: 112

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