Eilmeldung

Heute gibt es Zeugnisse: Die Direktoren der Bayreuther Gymnasien sind mit dem Abschneiden ihrer Schüler zufrieden Abitur: Von heiter bis wolkig

Von
Die Prüfungen sind rum, die Noten sind bekannt: Am Freitag bekommen die Abiturienten in Bayreuth ihre Zeugnisse. Foto: Archiv/Karl Heinz Lammel Foto: red

Für die Bayreuther Abiturienten ist Freitag der große Tag. Sie bekommen ihre Zeugnisse und können dann - mancher sicher mit etwas Wehmut - ihrer Schule den Rücken kehren. Die Bilanz der Direktoren der fünf Bayreuther Gymnasien fällt durchwachsen aus. Auch, weil an mancher Schule mehr Schüler als sonst in die mündliche Prüfung mussten. Oder das Ziel nicht erreicht haben.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium (MWG): Elisabeth Götz, die Direktorin des MWG, hält sich immer recht bedeckt, was die Zahlen angeht. Etwas mehr als 100 Schülerinnen und Schüler sind in diesem Jahr angetreten am MWG, um ihr Abitur zu machen. "Es haben leider nicht alle geschafft", sagt Elisabeth Götz. "Ich habe auch von anderen Schulen gehört, dass relativ viele Schüler durchgefallen sind. Bei uns war es aber noch recht gut."

Wenn ein Schüler das Abitur nicht schafft, könne das aber auch einen Grund haben: "Manch einer legt es drauf an, will wiederholen - und macht dann im Jahr darauf ein richtig gutes Abi, weil er die Zeit einfach braucht." Am MWG hätte es im Vergleich zu den Vorjahren viele Einser-Abiturienten gegeben. "Ich freue mich auch immer wieder über das Abschneiden der Einführungsklässler: Auch hier hatten wir Einser-Abiturienten dabei." Über die Einführungsklasse steigen Absolventen von Real- und Wirtschaftsschulen in der zehnten Klasse ins Gymnasium ein.

Erster Jahrgang der Hochbegabtenklasse machte Abitur

Eine Besonderheit gab es beim MWG, weil der erste Jahrgang der Hochbegabtenklasse zum Abitur angetreten ist: "Die haben wirklich super abgeschnitten", sagt Götz. "Man kann sagen, die Förderung, die sie bekommen haben, ist aufgegangen. Man konnte neue Methoden ausprobieren, die Rahmenbedingungen haben gestimmt. Sie haben ihr Leistungspotenzial sicher abrufen können."

Richard-Wagner-Gymnasium (RWG): Dass das Abitur in diesem Jahr besonders schwer gewesen wäre, das will Ursula Graf, die Direktorin am RWG, so nicht gelten lassen. "Die Kollegen und auch die Schüler waren mit der Aufgabenstellung zufrieden", sagt Graf. 74 Zwölftklässler haben ihr Abitur gemacht. Und die allermeisten seien mit ihrem Abschneiden auch zufrieden gewesen, sagt Graf. Das leite sie aus einer Zahl ab, die außergewöhnlich sei: "Es ist fast keiner in die freiwillige mündliche Prüfung gegangen, um zu versuchen, seine Note zu verbessern." Am RWG habe es zwei Schüler gegeben, die mit einer 1,0 aus den Prüfungen gegangen sein. Die Zahl der Durchfaller: "Ganz, ganz wenige. Eine extrem geringe Zahl." Grafs Fazit zum Abitur 2017: "An sich ist alles glatt gelaufen."

Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium (WWG): Kurz und bündig fällt die Antwort von Hans-Dieter Sippel, dem Direktor des WWG, auf Nachfrage unserer Zeitung aus. "In diesem Jahr hatten wir einen relativ starken Abiturjahrgang. Leider haben nicht alle bestanden, aber wir freuen uns über und mit unseren 124 Abiturienten", teilt Sippel mit. "Auch mit dem Gesamtergebnis" der Abiturprüfungen sei die Schule "sehr zufrieden, weil zahlreiche Schüler sehr erfreuliche Leistungen erzielten". Unter anderem habe Christian Gradl nach Sippels Worten "die Traumnote von 1,0" erreicht.

Graf-Münster-Gymnasium (GMG): Das Abitur des Jahres 2017 "scheint auch für die Schwächeren durchaus machbar gewesen zu sein", sagt Rolf Müller, der Direktor des GMG, im Gespräch mit dem Kurier. Allerdings ist das Abi diesen Jahres in der Hinsicht ein Ausreißer, weil "wir ein relativ breites Spitzenfeld und relativ viele schlechte Abiturnoten haben", wie Müller sagt. "Die Mitte bricht weg." In Noten übersetzt heißt das: Viele Einser-Bewertungen, wenige zwischen 2,2 und 2,4, dafür viele, die 2,9 und schlechter haben.

Dass "vergleichsweise wenige Schüler" auch am GMG den Weg in die mündliche Prüfung gemacht haben, liegt laut Müller am Termin: "Die letzten Prüfungen waren vor Pfingsten, vergangene Woche waren die Nachprüfungen. Dazwischen lagen die Ferien. Da war bei vielen einfach die Luft raus."

"Toller Jahrgang, netter Abischerz"

Insgesamt, sagt Müller, sei er mit dem Jahrgang sehr zufrieden. "Ein toller Jahrgang, der auch einen sehr netten Abischerz gemacht hat. Die haben sich echt Mühe gegeben." Wer am GMG sein Zeugnis am Freitag haben will, der bekommt es. Alle anderen holen sich das Zeugnis am Samstag, bei der Abifeier im Audimax der Uni.

Gymnasium Christian-Ernestinum (GCE): Für den Direktor des GCE, Franz Eisentraut, war das Abitur "in mehrfacher Hinsicht besonders", wie er am Donnerstag im Gespräch mit dem Kurier sagt. "Die Schüler haben gut abgeschnitten, das ist der eine Punkt. Der andere Punkt ist, dass wir einen schönen Abischerz hatten. Und aus persönlicher Sicht war es für mich spannend, weil mein Sohn auch das Abitur gemacht hat." 69 Abiturienten haben das Abitur am GCE laut Eisentraut bestanden.

Der Direktor musste sich raushalten

Für Eisentraut bedeutete das Abitur: "Ich musste und durfte mich diesmal raushalten. Ich bin auch immer erst in die Schule, als das Abi schon losgegangen war." Die Schule wurde, weil Eisentrauts Sohn am GCE sein Abi abgelegt hat, "vom RWG mit betreut, um die ordentliche Durchführung zu gewährleisten".

Eisentraut: "Was ich aber gehört habe: In Deutsch seien die Themen recht schön gewesen, man habe mit den Themen gut was anfangen können. Nur der Text in Latein sei anspruchsvoller als im vergangenen Jahr gewesen."

Das Abitur: die geheime Verschlusssache

Autor

Bilder