Zum Abschied noch mal Vollgas: Die Bayreuther Abiturienten treiben es bunt Abi-Scherze: Lustig und nass

Von und Michael Müller

Aus. Aus. Aus. Die Schule ist aus. Wieder hat es ein Abiturjahrgang geschafft an den fünf Bayreuther Gymnasien. Und bevor die Schüler sich in die Abendgarderobe schmissen, ging es an den Gymnasien noch ein letztes Mal rund. Der Abi-Scherz, die Krone eines Schullebens, stand auf dem Stundenplan. Überall ein bisschen anders. Aber überall lustig.

 
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Die Direktoren der Bayreuther Schulen stellen ihren Abiturienten durchweg beim Feiern gute Noten aus. „Ein wirklich besonderer Jahrgang“, sagt Ursula Graf, die Direktorin des Richard-Wagner-Gymnasiums. Das deckt sich mit den Aussagen der anderen Schulleiter, mit denen unsere Zeitung am Freitag sprach. Einzig im Graf-Münster-Gymnasium (GMG), wo am Freitagvormittag der letzte der fünf Abi-Scherze stattfand, musste, wie Direktor Rolf Müller sagt, in der Nacht die Polizei anrücken. „Die Nachbarn hatten angerufen. Die Schüler waren offensichtlich zu laut.“ Das GMG war auch die einzige Schule, in der die Schüler übernachten durften.

Bei ihrem Scherz standen Wasserpistolen, Wasserbomben und ein Mohrenkopf-Wettessen im Mittelpunkt. Der Englisch-Lehrer Michael Stegbauer musste gegen den Abiturienten Sven Goeritz, und den jüngeren Schüler Bastian Röber antreten. Der sicherte sich einen Eis-Gutschein, weil er am schnellsten futtern konnte. Michelle Phung (19) hat den Abischerz mitorganisiert: „Nach unserer Schulzeit sind jetzt die Lehrer dran und müssen büßen. Doch wir haben alle unseren Spaß“, sagt sie.

Großen Spaß hatten in der Woche alle: Ob im Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium (WWG), wo am Dienstag der erste Scherz stattfand, oder in den anderen Schulen - die Abiturienten hatten nach der Büffelei noch genug Raum für Kreativität. „Ein wirklich pfiffiges Programm“, sagt Ursula Graf, „hatten sie sich für den Mittwoch ausgedacht. Das hat Schülern und Lehrern gleichermaßen gut gefallen“. Ein Programm mit Hüfburg, Spielen und einem Rodeo-Kamel, auf dem so mancher „reiten durfte. Oder musste“, wie es Graf formuliert. Besonders gut fanden die Schüler, dass die Abiturienten den Lehrergang mit einer Barriere aus 5000 Luftballons versperrt hatten.

Überraschungen für die Lehrer bleiben bei den Abi-Scherzen in der Regel aus. Es wird vieles vorbesprochen, was die Abiturienten veranstalten wollen. Auch am Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium (MWG), wie Thomas Stiegler aus der Schulleitung sagt. "Semipermeabilität - die Halbdurchlässigkeit von Membranen - war das Thema am Donnerstag. Die haben sich richtig Mühe gegeben, das Schulhaus mit Elementen aus der Biologie zu gestalten", sagt Stiegler. Ein Programm auf der Freitreppe rundete den Scherz ab, "es wurde aber keiner durch den Kakao gezogen. Ein sehr angenehmer Jahrgang".

Das sagt auch Franz Eisentraut, der Direktor des Gymnasiums Christian-Ernestinum (GCE) über seine Abiturienten. Die hätten sie an die Tradition gehalten, für den Abi-Scherz einen Film zu drehen. "Dagegen sperren sich die Lehrer dann auch nicht, wenn sie gebeten werden, mitzumachen", sagt Eisentraut. 

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