Mehr Probleme in der Zukunft?
Sein Betreuer Ewald Bauer sagt, er habe mit der Aktion auch ein Exempel statuieren wollen. Habe die Kommunalpolitik auf ein Problem aufmerksam machen wollen, das sich künftig häufiger stellen könnte. Dass die Menschen nämlich immer älter würden und den Weg ins Rathaus nicht mehr schafften. Es müsse doch möglich sein, sagt Bauer, einen Laptop mit Fingerscanner anzuschaffen, notfalls über den Landkreis, der das Gerät dann verleiht. So wären Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung für Hausbesuche ausgestattet.
Begrenzender Faktor: Standleitung
Ganz so einfach ist es aber nicht, klärt der Leiter der Verwaltungsgemeinschaft Mistelbach, Siggi Müller, auf. Einen Laptop mit Fingerscanner könne sich die Gemeinde freilich jederzeit anschaffen. Ausweise ließen sich damit aber nicht von unterwegs verlängern. Denn dazu sei eine Standleitung zur Anstalt für kommunale Datenverarbeitung in Bayern, kurz AKDB, nötig. Ein Fingerabdruck dürfe nämlich aus Sicherheitsgründen in den Gemeinden nicht zwischengespeichert werden, sondern werde der AKDB direkt aus dem Rathaus übermittelt. Die Anstalt wiederum übermittle den Fingerabdruck dann weiter an die Bundesdruckerei in Berlin.
Nicht normal
Auch Müller sagt, dass er in seiner bald 40 Jahre langen Dienstzeit noch nie von einem vergleichbaren Fall gehört habe. Dass in Zukunft häufiger ein Krankenwagen vor der Gemeindeverwaltung vorfahren werde, glaubt er nicht. Weil Leute, die so wenig mobil seien wie Manfred Hagen, normalerweise keinen Ausweis mehr beantragen würden.