66 Meter mit verkürztem Anlauf

Kraftvoll abgesprungen: Lokalmatadorin Isabell Kandziora vom SC Bischofsgrün kam zweimal auf 56,5 Meter und belegte damit Rang zwei. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Bei bestem Herbstwetter erlebten insgesamt rund 400 Zuschauer an den Ochsenkopfschanzen in Bischofsgrün und auf der Rollerstrecke in Neubau äußerst motivierte Nachwuchssportler. 87 Skispringer – darunter 25 Mädchen – gingen beim vom SC Bischofsgrün durchgeführten Bayern-Cup über die Bakken. Nach 66 Metern endete der weiteste Flug. 70 Teilnehmer starteten in der Nordischen Kombination.

 
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Die 60-Meter-Marke auf der 64-m-Schanze wurde von sieben der 22 Buben der Jahrgänge 2002 bis 2004 erreicht oder gar überboten. In der Klasse S 13 ragten zwei Springer heraus: Sieger Lucas Heumann vom WSV Oberaudorf erreichte mit punktgenauem Absprung im ersten Durchgang 61,5 Meter und steigerte sich danach gar auf 62,5 Meter. Sein Rivale Alexander Angerer (WSV Rastbüchl) segelte anmutig zweimal auf 61,5 Meter und lag insgesamt 5,4 Punkte hinter dem Besten.

Die großen Schüler (S 14/15) mussten mit verkürztem Anlauf in die Spur. Hier setzte Sebastian Schwarz aus Reit im Winkl die Akzente: 63 und 66 Meter (221,9 Punkte), wobei er beim zweiten Flug nach der Landung etwas Schwierigkeiten hatte. Auch der Zweite, Simon Mach vom TSV Buchenberg (213,8), wagte viel und erreichte zweimal 62,5 Meter. Der insgesamt nur einen halben Meter kürzer springende Dritte, Emanuel Schmid vom WSV Oberaudorf, kam der vorteilhaften Linie sehr nahe und übertraf die 200-Punkte-Grenze klar.

Bester regionaler Springer wurde als Neunter unter 13 Startern Felix Neidhardt vom SC Bischofsgrün. Er ging noch etwas zurückhaltend über den Bakken – zweimal 55 Meter. Nur 4,1 Punkte trennten ihn von Rang sechs. In der Mädchenklasse der 14 bis 16-Jährigen kratzte die Buchenbergerin Sophia Maurus bei ihrem Sieg mit 59,5 Metern an der 60-m-Marke. Der kraftvolle Absprung hatte die Bischofsgrünerin Isabell Kandziora zweimal auf 56,5 Meter fliegen lassen. Der Abstand zur Siegerin war mit knapp zehn Punkten geringer als der Vorsprung auf die drittplatzierte Amelie Thannheimer aus Oberstdorf.

Auf der 15- und der 30-Meter-Schanze absolvierten 56 Teilnehmer – darunter drei aus dem Fichtelgebirge – je drei Durchgänge. Die Spezialspringen wurden dann auch für die Nordische Kombination verwendet. Der SC Neubau stellt als aufgeschlossener Partner der Bischofsgrüner bei solchen Wettkämpfen seine Rollerbahn und auch Hilfskräfte für den Lauf gern zur Verfügung. Die jüngeren Starter durften mit Inlinern laufen. Ab 14 Jahren waren Skiroller Pflicht. Wegen des zu erwartenden hohen Tempos hatte so mancher regionale Sportler auf einen Start verzichtet, da die nötige Technik noch nicht lange genug trainiert wird. Noch am besten platziert war hier in der S 10 Emil Paul vom WSV Warmensteinach, der aus Luhe-Wildenau kommt. Nach dem Springen auf Platz neun von zehn Kombinierern konnte er sich durch die drittbeste Laufleistung noch auf den vierten Rang der Gesamtwertung verbessern.

INFO: Die Siegerehrung in Neubau nahm der Gesamtleiter der Veranstaltung vor, und das war der frühere Weltmeister (1985 und 1987) und Olympiasieger (1988) in der Teamwertung der Nordischen Kombination, Thomas Müller (Oberstdorf). Ihm assistierte der ehemalige Nationalmannschaftsskispringer Berndt Zapf aus Bischofsgrün.

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