Vermisster Zahnarzt ist tot

Von und Brigitte Grüner
Zahlreiche Rettungskräfte waren bei der Suche nach dem Vermissten im Einsatz. Foto: Brigitte Grüner Foto: red

Rettungskräfte suchten seit Samstagabend in Auerbach und Umgebungnach einem vermissten Zahnarzt. Neben Feuerwehr, Personensuchhunden und Rettungsdiensten war auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Am Sonntagmittag wurde der 60-Jährige dann einige Kilometer südlich von Auerbach tot aufgefunden, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Regensburg auf Kurier-Anfrage bestätigte.

 
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Trauriges Ende einer Vermisstensuche: Mit einem Großaufgebot an Helfern suchten Polizei, Rotes Kreuz, Feuerwehren, Berg- und Wasserwacht am Sonntag nach einem vermissten Auerbacher. Kurz nach Mittag wurde er in einem Waldstück im Sackdillinger Forst tot aufgefunden. Bereits in der Nacht zum Sonntag waren Hunde-Suchtrupps unterwegs. Der 60-jährige Zahnarzt war am Samstag gegen 7 Uhr mit seinem modernenE-Bike aufgebrochen. Er hatte auch einen Ersatzakku dabei, weil er eine längere Tour machen wollte. Auch Pilze sammeln hatte er sich vorgenommen. Als er um 19 Uhr noch nicht zuhause war, machte sich die Familie allmählich Sorgen. Um 21 Uhr wurde die örtliche Polizeiinspektion verständigt.

Zum Pilzesammeln unterwegs

Die Retter suchten vor allem im Waldgebiet rund um Auerbach. Vornehmlich im Bereich Hohe Tanne und Krottensee. „Möglicherweise hat er sein Fahrrad im Bereich eines Waldwegs abgestellt und ist zum Pilzesammeln in den angrenzenden Wald gelaufen“, mutmaßte die Polizei. Und: „Es ist nicht auszuschließen, dass dem Mann etwa zugestoßen ist“.

Verzweifelter Aufruf der Familie im Internet

Verzweifelt suchten die Angehörigen auch in den sozialen Medien und baten die Bevölkerung um Aufmerksamkeit. Ein Foto des vermissten Vaters und seines schwarz-grünen Offroad-Ebikes stellte die Tochter ebenfalls in das Internet. Noch in der Nacht hatte die Polizei Personenspürhunde losgeschickt. Eingesetzt wurden Hunde der Polizei und des BRK Weiden, die bis 4 Uhr morgens unterwegs waren. Am Sonntagmorgen um 9 Uhr ging die verzweifelte Suche weiter. Zeitgleich startete in Roth ein Polizeihubschrauber, der über Stunden die Region absuchte. Eine Suche mittels Handyortung war nicht möglich.

Uraltes Mobiltelefon dabei

Laut Polizeihauptkommissar Dietmar Feder hatte der Mann ein uraltes Mobiltelefon dabei, das er wegen des nicht leistungsfähigen Akkus nur dann einschalte, wenn er anrufen wollte. Erschwerend war seine Diabetes-Erkrankung. Um 10.40 Uhr wurde nachalarmiert. Angefordert wurden die Feuerwehren aus Auerbach, Königstein, Nitzlbuch und Ranna sowie Rotes Kreuz, Bergwacht und Wasserwacht. Auerbachs Kommandant Sven Zocher nahm die Waldbrandkarte der Wehr und teilte das Gebiet in verschiedene Sektoren ein, die von den Aktiven durchsucht wurden. Eine Kopie der Karte sowie ein Steckbrief und Foto des Vermissten und des Fahrrads waren in allen Einsatzfahrzeugen. Auf den schwerer zugänglichen Strecken wurden zwei Quads der Bergwacht eingesetzt. Ortskundige Feuerwehrleute fuhren als Beifahrer. Unterstützend bei der Suche waren auch KBI Peter Deiml sowie die beiden Kreisbrandmeister Christian Meyer und Hans Sperber.

Spaziergänger findet den Toten

Gegen 12:20 Uhr ging die Meldung bei der Polizei ein, dass ein Spaziergänger einen toten Mann in einem Waldstück im Sackdillinger Forst gefunden hatte. Der Fundort war etwa 1,5 km südlich von Bernreuth in einem Waldstück. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Das Fahrrad stand einige Meter daneben an einen Baum gelehnt. Hinweise auf ein etwaiges vorsätzliches Verschulden Dritter haben sich bislang nicht ergeben. Ein Unfallgeschehen erscheint laut Polizeimeldung ebenso unwahrscheinlich. Die Kriminalpolizei Amberg hat die Ermittlungen übernommen. Die Angehörigen wurden vom Kriseninterventionsteam betreut.

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