5:2-Coup: Tigers siegen beim Meister

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Kaum zu stoppen war die Bayreuther Paradereihe: Michal Bartosch (links), Fedor Kolupaylo (Zweiter von links) und Ivan Kolozvary (nicht im Bild) wirbelten die Regensburger Abwehr immer wieder durcheinander. Foto: Peter Kolb Foto: red

Es bleibt dabei: Nur eine Mannschaft kann in dieser Oberliga-Saison gegen Meister EV Regensburg gewinnen – und das ist der EHC Bayreuth. Ihren kürzlich unter Dach und Fach gebrachten Vizetitel veredelten die Tigers nun mit einem 5:2 (2:0, 2:1, 1:1)-Sieg bei den bislang zu Hause verlustpunktfreien Oberpfälzern.

 
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Bayreuth war über 60 Minuten das bessere Team und zeigte eine sehr starke, geschlossene Leistung. Vor allem im Anfangsdrittel agierten die Tigers nahezu fehlerlos und ließen den Meister nicht zur Entfaltung kommen. Insbesondere die Abwehrleistung war bemerkenswert: Mit viel Einsatzwillen und Laufbereitschaft machten sie die Räume eng. Zudem verhielten sie sich sehr clever in den Zweikämpfen und vermieden gegen das beste Powerplay-Team der Liga Strafzeiten. Beleg für die Stärke der Defensive: In seinem einzigen Überzahlspiel kam der EVR zu keiner nennenswerten Chance.

Anders die Gäste, die immer wieder gefährlich vors Regensburger Tor kamen: Marcus Marsall (3.) scheiterte an der Latte. Auch in der 8. und 13. Minute fehlte ihm das Glück. Das galt auch für seine Reihenkollegen Sebastian Busch (3.) und Dennis Thielsch (16.). Mehr Kaltschnäuzigkeit zeigte die Paradereihe. Fedor Kolupaylo (7.) zog mit einem unwiderstehlichen Antritt in die Mitte und zog einfach ab – 1:0. Ivan Kolozvary (9.) legte nach schönem Bartosch-Pass das 2:0 nach.

Boxeinlage endet Remis

Das zweite Drittel begann mit einer Boxeinlage zwischen Robert Peleikis und Mark Dunlop. Erst beackerten sie sich mit Fäusten, dann gaben sie sich gegenseitig Applaus, da kein Spieler zu Boden ging. Der Kampf war ausgeglichen, aber die Partie kontrollierte in der Folge der EHC. Die Tigers waren aktiver und wesentlich gedankenschneller. Zwar kamen sie nicht mehr so oft gefährlich in Tornähe, doch ihre Chancen nutzten sie konsequent. Zweimal war Kolupaylo im Nachschuss zur Stelle.

Dem EVR war mehr und mehr das Fehlen von Topscorer Nikola Gajovsky anzumerken. Ohne den Denker und Lenker fehlten den Regensburgern die Ideen, um die EHC-Abwehr vor ernsthafte Probleme zu stellen. Teilweise wirkten die Hausherren schläfrig. Sie wachten erst auf, als sich ab der 35. Minute die Strafzeiten bei den Bayreuthern häuften.

Lautstarke EVR-Fans

Zudem trieben die lautstarken Regensburger Fans ihre Mannschaft nach dem Treffer zum 1:4 von Yannick Drews wieder nach vorne. Doch Bayreuth bewahrte im Hexenkessel einen kühlen Kopf und hielt sich auch in einer 80-sekündigen 3:5-Unterzahl schadlos. Allerdings auch mit etwas Glück, so musste Christopher Kasten (39.) den Puck von der Linie kratzen.

Doch der Dauerdruck währte nur fünf Minuten. Zwar sicherte sich der EVR im Schlussdrittel mehr Spielanteile, doch es kam nie das Gefühl auf, dass die Tigers diese Partie verlieren könnten. Es spricht auch für die reife EHC-Vorstellung, dass man sich vom zweiten EVR-Treffer nach einer zu kurzen Abwehr in die Mitte des ansonsten starken Torwarts Julian Bädermann nicht aus der Ruhe bringen ließ.

Nach einigen verpassten Chancen machte Kolozvary mit dem 5:2 die erste Regensburger Niederlage nach zuvor 30 Siegen in Folge perfekt. Den EVR-Fans machte das allerdings nichts aus: Sie feierten ihr Team genauso wie die EHC-Fans ihre Mannschaft.

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