5000 Besucher kommen zum Ballonglühen

Willi Ühlas Ballons sind bei der 3. Hummel-Montgolfiade beileibe nicht die größten. Ein 7000 Kubikmeter großes Exemplar kommt aus Wonsees, andere aus Köln, Sonthofen oder Tübingen. Das Hummeltaler Treffen hat sich bereits nach nur drei Jahren einen Namen in der Szene gemacht, sagt Ühla. Er hat das Treffen zum dritten Mal organisiert und die Piloten hätten zu verstehen gegeben, dass sie auch im nächsten Jahr wieder dabei sein werden.

Ühla startet nur morgens oder abends. Denn tagsüber erwärmt die Sonne die Luft am Boden und dann wird es windig. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für Start und Landung. Also warten die Piloten, bis etwas zwei Stunden vor Sonnenuntergang "der Wind einschläft", wie sie sagen. Ühla spricht davon, dass dann "die Thermik rausgeht" - Wetterberechnung sei das A und O, sagt er, dementsprechend ist das Vokabular.

Und weil Ühla einen Meteorologen an seiner Seite hat, erleben seine Passagiere am Freitag bei ihrer Landung nahe Creußen, was Ühla als "stehend landen" bezeichnet: Der Korb setzt kerzengerade und sanft auf dem Boden auf. Da ist kein Schleifen über den Boden, die Haltegriffe im Korb werden überflüssig.

Den Start kann man nicht spüren, sagt Ühla. Es handle sich schließlich nicht um ein Flugzeug, bei dem einen der Druck der Triebwerke in den Sitz drücke. Nur mit den Augen könne man sehen, dass man den Boden unter den Füßen verliert. Das ist der Moment, in dem manche Passagiere überlegen, auf was sie sich da eingelassen haben. Ein bis zwei Meter pro Sekunde geht es nach oben. Sich einen Punkt am Horizont suchen und nicht nach unten schauen, rät Ühla seinen Passagieren dann.

Unten am Boden sagt Klaus Kraus, dass die Gewerbeschau mit den Ballonfahrern steht und fällt. Gerade eben hat er durch das Mikrofon nochmal Werbung für alle 32 Aussteller gemacht. Diese Ansagen macht er in diesem Jahr zum ersten Mal. Er habe schließlich dazu gelernt, sagt der Mitorganisator der Schau, auch darum laufe es heuer besser, als im Vorjahr.

Rund 5000 Besucher, schätzt Kraus, waren am Freitag zum Ballonsteigen auf der Schau. Tags darauf, als wegen des anhaltenden Regens auch die Ballons am Boden bleiben mussten, hätten sich gerade einmal 200 Besucher in das Gewerbegebiet verirrt. "Leichter Durchgangsverkehr", nennt Kraus das. An diesem Sonntag sollen es wieder 2000 sein. "Bei den Gewerbetreibenden gibt es nur strahlende Gesichter", sagt Organisatorin Ingrid Schöttner. Mit Martin Beck hat sie offenbar nicht geredet. "Ich bin enttäuscht. Dass heute auch so wenig los ist, hätte ich nicht gedacht", sagt er am frühen Sonntagnachmittag. Der Bauleiter der Hummeltaler Elektronikfirma Ofra-Tech hat bisher jedes Jahr auf der Gewerbeschau ausgestellt. Aber eher, um Gesicht zu zeigen und mit dem bestehenden Kundenstamm in Kontakt zu bleiben, wie er sagt. Denn in den drei Jahren habe er auf der Schau nur ein einziges Geschäft generieren können. Man muss schon überlegen, ob man sich dafür drei Tage an den Stand setzt, sagt Beck und will im nächsten Jahr aber trotzdem wieder dabei sein.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Montagsausgabe (1. Juli) des Nordbayerischen Kurier.