Darüber, dass er dieses Geld bekomme, wenn es der Gemeinde wieder besser gehe, habe es eine stillschweigende Vereinbarung mit der Verwaltung gegeben, sagt Merkl. „Herr Lorenz war damals Kämmerer, der hat das alles gewusst.“ Heute ist Heinz Lorenz (CSU) Bürgermeister. Doch auch diese Spesenforderung erkannte der Gemeinderat nicht an.
Macht zusammen 128.000 Euro
Zusammen ergeben diese Posten rund 128.000 Euro, die Merkl gerne noch bekommen würde. Gegenüber knapp einer Million Euro, die die Gemeinde über die Jahre gespart habe, weil er Bürgermeister und Geschäftsleiter in einem war. „Was hier passiert, verstößt doch gegen die gute Sitte“, sagt Merkl. Oder anders gesagt gegen Paragraph 242 des Bürgerlichen Gesetzbuches.
Deshalb hat Merkl nun Klage vor dem Verwaltungsgericht Regensburg eingereicht. „Es geht nicht darum, ob jemand sein Gesicht verliert“, sagt er. Es gehe rein darum, die Sachverhalte juristisch klären zu lassen. Der Europäische Gerichtshof, habe bereits einen ähnlichen Fall verhandelt, der Kläger habe Recht bekommen.
Heinz Lorenz äußert sich nicht
Bürgermeister Heinz Lorenz will sich nicht zu den Vorwürfen äußern. „Das ist eine laufende Personalgeschichte, dazu darf ich mich nicht äußern“, sagt er. Und, dass er das weitere Vorgehen mit dem Gemeinderat abklären müsse. Sechs Wochen hat er nun außerdem Zeit, dem Gericht eine Stellungnahme zu schicken.
Auch die Fraktionsvorsitzenden halten sich bedeckt. Eberhard Besold von den Freien Wählern verweist ebenfalls auf das laufende Verfahren. SPD-Fraktionssprecher Erich Hader begründet seine Entscheidung damit, dass es hier um Interna gehe. „Und die haben mit der Öffentlichkeit nichts zu tun.“