Bundesverkehrsminister Dobrindt übergibt in Pottenstein Förderbeescheid 3,4 Millionen für Breitband

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Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (links) lobte Bürgermeister 
Stefan Frühbeißer (rechts) für dessen konsequentes Handeln. Foto: Ralf Münch Foto: red

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt überreichte an Pottensteins Bürgermeister Stefan Frühbeißer einen Förderbescheid des Bundes für den Breitbandausbau in Höhe von knapp 3,4 Millionen Euro. Dazu kommen 900.000 Euro vom Freistaat bei Gesamtkosten von 7,3 Millionen Euro.

 
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Das hat Vorbildcharakter. So sieht das auch Detlev Schmidt, im Landratsamt federführend für das schnelle Internet im Kreis Bayreuth zuständig. Deshalb versuche auch der Landkreis Bayreuth, vom Kuchen des Bundesförderprogramms ein Stück abzubekommen. Er veranlasste im Dezember eine Umfrage unter den 33 Landkreiskommunen, wer sich beteiligen will bei der Beseitigung von weißen Breitbandflecken in seiner Stadt oder Gemeinde. 14 meldeten Bedarf an, darunter aus dem Süden Prebitz, Schnabelwaid, Pegnitz und Betzenstein – „alle anderen sind bereits über das bayerische Förderprogramm abgedeckt“.

So steht's im Landkreis

Die erste Stufe des Antragsverfahrens wurde erfolgreich absolviert: Der Bund trägt die Kosten für die Planung, für die Beratungsleistung. „Wir waren da in Oberfranken, ja in ganz Bayern ganz vorne mit dabei“, sagt Schmidt. Zurzeit laufe die Markterkundung, laufen Gespräche mit Telekommunikationsunternehmen wie Telekom, Kabel Deutschland oder Vodafone, was die Umsetzung angeht. Ob der Landkreis auch in Runde zwei positiv abschneidet, werde sich weisen, Zuversicht ist da, sagt Schmidt, „auch wenn wir den Entscheidungsprozess kaum beeinflussen können“.

Hohes Tempo hält an

Und was sagt Minister Dobrindt dazu? Haben bundesweit doch andere Landkreise jetzt schon Zusagen über 40, ja 80 Millionen Euro für ihren Breitbandausbau in der Schublade. Eine Nachlässigkeit könne man dem Landkreis nicht vorwerfen, so Dobrindt. In Mecklenburg-Vorpommern und in Rügen hätten die Kreise eine ganz andere Dimension, „das kann man nicht vergleichen, die Projekte haben völlig unterschiedliche Zuschnitte“. Pottenstein sei eben besonders schnell gewesen: „Da kam die Anfrage schon, als unser Konzept noch gar nicht fertig war.“ Und dieses Tempo lege die Kommune nach wie vor an den Tag.

Das ist noch offen

Und wie sieht Dobrindt die Chancen des Landkreises für die zweite Runde, für die Umsetzung? Das sei völlig offen. Bayern liege bei den Anträgen für die Planungsphase ganz vorne, „aber bei vielen Antragstellern läuft jetzt eben die echte Planung, das muss man abwarten“. Reicht angesichts der zahlreichen Förderanträge die Gesamtsumme von 2,7 Milliarden Euro aus? Dobrindt ist zuversichtlich: „Bisher wurden 420 Millionen bewilligt, da ist noch Luft nach oben.“ Außerdem gebe es da ja noch die von ihm initiierte Netzallianz Deutschland, in der Unternehmen wie die Telekom erklärt hätten, bis zu acht Milliarden Euro in den Breitbandausbau zu investieren.

Frühbeißer hat gut lachen

Bürgermeister Stefan Frühbeißer hatte jedenfalls gut lachen. Bei Gesamtkosten für den geplanten Ausbau des Breitbandnetzes von rund 7,3 Millionen ist die Förderung ein schönes Zubrot. Zumal der Freistaat trotz eigenen Förderprogramms eine Co-Finanzierung zugesichert hat, was der Stadt noch einmal 900 000 Euro bringt.

1900 Haushalte

Viel Arbeit habe seine Rathausverwaltung für die Vorbereitung leisten müssen, ebenso das Planungsbüro. Und noch mehr Arbeit warte jetzt, sagte Frühbeißer. Gilt es doch, fast 1900 Haushalte und hunderte von Unternehmen anzuschließen. Wertvolle Hilfe leiste dabei das Leerrohrnetz des Wasserzweckverbandes Juragruppe.

Ein Gigabyte kommt

Eine anspruchsvolle Aufgabe, wie auch Minister Dobrindt betonte, „schließlich geht es da alles in allem um 460 Kilometer.“ Und, wie Frühbeißer betonte: eine Übertragungsgeschwindigkeit von 50 Megabit/Sekunde sei da längst kein Thema mehr. Unternehmen wie
Klubert & Schmidt oder Baier+Köppel bräuchten ein Gigabyte und mehr. Das lasse sich jetzt realisieren.

Ausbau in eigener Regie

Ziel ist es, das gesamte Gemeindegebiet mit flächendeckend mindestens 50 Mbit/s auszubauen. Das Besondere: Die Stadt Pottenstein will das Glasfasernetz in eigener Regie ausbauen und an Telekommunikationsbetreiber vermieten. Was jetzt kommt, ist die Ausschreibung. Wer auch immer den Zuschlag erhält: „Das Angebot muss passen, nur dann fließt nach dem Förderbescheid auch richtiges Geld“, sagt Frühbeißer. Umso wichtiger sei es, dass durch das Leitungssytem der Juragruppe die Grundlage für einen kostengünstigen Breitbandausbau in der Gemeinde vorhanden ist.

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