320 Geburten jährlich in der Sana Klinik

Von Hannah Haberberger
Stefanie Köhler eine der vier Pegnitzer Beleghebammen, erklärt den (werdenden) Eltern alles rund um die Geburt. ⋌Foto: Hannah Haberberger Foto: red

Geburtsstuhl, Gymnastikball und Sprossenwand - bei einer Kreißsaalführung stehen die Beleghebammen der Sana Klinik werdenden Müttern und Vätern Rede und Antwort. Sie zeigen die Kreißsäle, beantworten aufkommende Fragen und informieren über Ablauf, Vor- und Nachbereitung einer Geburt. Bedarf scheint zu bestehen - fast die ganze Eingangshalle füllen die Mütter und Paare.

 
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Obwohl das Pegnitzer Krankenhaus keine Kinderklinik hat, entscheiden sich jedes Jahr viele (zukünftige) Eltern für die Geburtsbegleitung dort. Durchschnittlich 320 Geburten sind es jährlich, tendenziell steigt die Geburtenrate sogar. Zuständig ist dabei ein Team von insgesamt vier Beleghebammen - Stefanie Köhler, Diana Schriefer, Theresia Trenka und Renate Wilhoit.

Freundliche und moderne Räume

Die Entscheidung für die Sana Klinik fällt nicht grundlos. Helle, freundliche und moderne Räume, Stillberatung, umfassende Unterstützung in den ersten Tagen nach der Geburt und kompetente Schwestern seien laut den Geburtshelferinnen ausschlaggebende Vorzüge. "Viele schätzen auch die kleinere Klinik, das Familiäre dabei und die persönliche Verbindung zur Hebamme", sagt Stefanie Köhler, die seit 15 Jahren in Pegnitz tätig ist. "Die Anonymität ist hier einfach viel geringer", fügt Renate Wilhoit hinzu.

Zum zweiten Mal in Pegnitz

Katrin McClish aus Gunzendorf entscheidet sich bereits zum zweiten Mal für die Sana Klinik: "Wir waren schon einmal hier und haben nur gute Erfahrungen gemacht." Bei Bianca Kroder aus Bronn waren es dagegen Erfahrungsberichte von Freunden und Familie, die sie überzeugt haben. Rebekka Marquardt aus Creußen hat sich nach ihrer ersten Geburt im Klinikum Bayreuth gegen ein zweites Mal dort entschieden: "Wir haben keine direkt schlechten Erfahrungen gemacht, aber ich habe nach dem Kaiserschnitt eine Zeit lang ohne mein Baby im Aufwachraum gelegen. Das war nicht schön." Auch ihr Mann Thomas stimmt ihr zu: "Man hat sich in dem großen Haus einfach sehr schnell verloren gefühlt."

Vertrauen zur Geburtshelferin

Gut aufgehoben fühlen sie sich hier alle: "Es ist schön, vorher jemanden an der Hand zu haben und eine Beziehung und Vertrauen zur Geburtshelferin aufzubauen, damit man sich fallen lassen kann", lobt Bianca Kroder. "Man hat die Gewissheit, dass die Hebamme die ganze Geburt über dieselbe bleibt und nicht durch einen Schichtwechsel abgelöst wird", ergänzt Rebekka Marquardt. "Man kann sich später auch über weitere Kinder noch besser kennen lernen", sagt Katrin McClish.

Selten kommt es vor, dass eine Geburt an eine Kinderklinik übergeben wird. Wenn, dann liegt das daran, dass eine Geburt ohne spezielle Versorgung für das Kind oder die Mutter zur riskant wäre. Gründe dafür können beispielsweise ein Herzfehler des Kindes oder eine Frühgeburt (vor der 36. Woche) sein.

Haftpflichtbeiträge sind sehr hoch

Eine persönliche Hebamme, die sowohl die Schwangerschaft begleitet, als auch die gesamte Geburt über zuständig ist und zusätzlich die Nachsorge übernimmt - das ist mittlerweile selten geworden. "Für die eigene Familie ist das nicht einfach", sagt Köhler, die selbst eine fünfjährige Tochter hat. "Wir sind selbstständig und müssen uns selbst versichern. Vor allem die Haftpflichtbeiträge sind gigantisch", erklärt Theresia Trenka. Dauerbereitschaft und die Mühen, die hinter diesem Beruf stecken, sind nicht für jeden das Richtige. Das Herz muss daran hängen, da sind sich die Hebammen einig.