Motor geht nach Polen 220-Tonnen-Kran hievt Kampfbomber aus Museum

Von Sarah Bernhard
76 Tonnen Gegengewicht waren nötig, um den russischen Kampfbomber – motorlos – wieder zurück ins Automobilmuseum zu hieven. Foto: Harbach Foto: red

Eigentlich hat er 80 000 PS. Doch von nun an muss der russische Kampfbomber, der seit mehr als 20 Jahren im Automobilmuseum Fichtelberg steht, ohne sein Triebwerk auskommen. Denn das wird in Polen gebraucht.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Die fliegen bis heute mit den Dingern“, sagt Museumsleiter Constantin Eckert. Und langsam gehen ihnen die Ersatzteile aus. Denn nach Auflösung der DDR wurden viele Bomber samt Ersatzteilen verschrottet. Nur wenige Museen konnten ein Exemplar ergattern. Denn die übrigen gingen nach Polen: 60 Stück kaufte das Land der Bundesrepublik damals für einen symbolischen Betrag ab. Und jetzt eben dem Automobilmuseum den Motor. „Wir haben einen ordentlichen Obolus bekommen, mit dem wir das Museum noch interessanter machen können“, sagt Eckert. Außerdem bekam das Museum den kaputten Motor der polnischen Maschine, der nun separat ausgestellt wird. „Das ist toll, denn bisher hat man das Triebwerk gar nicht gesehen.“

Weil in der Halle kein Platz war, musste das Flugzeug mit einem Kran herausgehoben und draußen zerlegt werden. „Es waren schon allein drei Tieflader nötig, um die 76 Tonnen Gegengewicht hierher zu transportieren“, sagt Eckert. Gestern wurde der Jet nach drei Tagen zurückgehoben und alle sind wieder glücklich. Die Polen – und die Museumsbesucher auch.

Bilder