16 Mal brach 2016 die Wasserleitung

Von Peter Engelbrecht
Die beiden Wasserwarte Volker Günthner (links) und Markus Heindl sorgen dafür, dass in Speichersdorf immer genügend sauberes Wasser aus dem Hahn kommt. Foto: Fürst/Archiv Foto: red

Das Wasserleitungen sind teilweise brüchig, die Kläranlage ist überlastet. Diese Bilanz zog Bürgermeister Manfred Porsch auf der jüngsten Gemeinderatssitzung. Im laufenden Jahr wird die Kommune knapp eine Million Euro in die Sanierung der beiden Bereiche stecken.

 
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Insgesamt 16 Rohrbrüche habe es im vergangenen Jahr gegeben, davon acht in Hauptleitungen, bilanzierte Porsch in seinem Jahresbericht zur Wasserversorgung. Den Wasserverlust durch Rohrbrüche bezifferte er auf 4,4 Prozent, „ein sehr niedriger Wert“. Zu den Wasserwarten sagte Porsch, sie sollten so weitermachen und den Wasserverlust niedrig halten. Die Gemeinde will im laufenden Jahr rund 250 000 Euro in neue Wasserleitungen investieren. Priorität müssten Abschnitte haben, in denen es öfter schon Schäden gegeben habe. Die Gussleitungen stammen zum Teil aus dem Jahr 1953.

Thomas am Kulm größter Einzelverbraucher

Der Jahresverbrauch in der Gemeinde betrug laut Statistik 441 000 Kubikmeter Trinkwasser. Das betrifft den Zeitraum von Oktober 2015 bis September 2016 und entspricht einem Plus von 2,5 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. Größter Einzelverbraucher ist die Porzellanfabrik Thomas am Kulm mit 139 000 Kubikmetern (plus zwölf Prozent). „Wenn die Umsätze bei Thomas am Kulm hoch sind, geht auch der Wasserverbrauch nach oben“, erläuterte Porsch.

Kläranlage schwächelt

Der Jahresbericht zur Kläranlage besagt, der Wirkungsgrad ist nicht zufriedenstellend. Das betrifft Stickstoff und Phosphor. Die Pumpwerke Kirchenlaibach Nord-Süd, Windischenlaibach Ost sowie das Pumpwerk Speichersdorf mit Regenüberlaufbecken seien dringend sanierungsbedürftig, erläuterte Porsch. Demnach sind die Ansaugrohre der Pumpen stark angerostet. Die Elektrotechnik entspreche nicht mehr den Bestimmungen. Beim Flugplatz gebe es im Schacht einen starken Fremdwasserzufluss. Auch der Stromverbrauch der Kläranlage sei mit 53 Kilowattstunden pro Einwohner und Jahr zu hoch (normal sind 30 bis 50 Kilowattstunden). Porsch kündigte an, den Umbau der Kläranlage in den Sommermonaten zu starten. Für das laufende Jahr sind dafür 700 000 Euro eingeplant. Insgesamt soll die Sanierung bei laufendem Betrieb 4,1 Millionen Euro kosten. Die Gemeinderäte nahmen die beiden Jahresberichte ohne Diskussion zur Kenntnis.