Ein neues Haus für die Wehr
Doch wohin damit? Die vielen teuren Gerätschaften mussten eine Zeitlang im Freien stehen. Solange, bis 1975 das neue Feuerwehrgerätehaus am Ortsausgang im Obermarkt fertig wurde. Für 600.000 Mark, auf neuestem Stand der Technik und mit Unterrichtsräumen, einer Stützpunktwehr absolut angemessen. „Endlich ein geräumiges und praktisches Feuerwehrhaus“, sagten die Feuerwehrler damals zu dem Haus, aus dem sie zum Jahreswechsel „endlich!“ wieder ausziehen durften. In über 40 Jahren hatte sich viel getan. Einmal mehr kam jede Menge neue Gerätschaft hinzu: „Der gesamte Fuhrpark ist einmal ausgewechselt worden“, berichtet Heinrich Schmidt, heute Kommandant der Weidenberger Wehr. Und neue Autos sind meist größer als ihre Vorgänger, das gilt auch bei der Feuerwehr. Außerdem kamen neue dazu: Darunter das Löschgruppenfahrzeug mit dem Funkruf 40/1, ein Großtanklöschfahrzeug (23/1), ein Kat’s-Fahrzeug (41/1) ein Drehleiterfahrzeug und ein Rüstwagen für für technische Hilfeleistung jeglicher Art – „davon gibt es nicht viele im Landkreis“, sagt Schmidt.
Das neueste Haus für die Wehr
Moderne Technik braucht mehr Platz, mehr Sicherheit auch. Jetzt wird in Weidenberg wieder ein Feuerwehrhaus eingeweiht. Ein Haus, das nicht schön aber praktisch ist: „Es ist ein reiner Zweckbau, aber alles was drin ist, ist super geplant“, sagt der Kommandant. Die Gesamtkosten für den Bau belaufen sich nach Angaben des Bürgermeisters auf etwa 4,5 Millionen Euro, davon machen Baukosten und Ausstattung 3,8 Millionen aus, 700.000 Euro sind Nebenkosten. Der Eigenanteil des Marktes Weidenberg liegt bei etwa 3,4 Millionen, es ist eine der größten gemeindlichen Investitionen der letzten Jahre. Ein Haus, über das schon viel zu lesen war, denn es sorgte zunächst für einen Streit über den besten Standort. Der Gemeinderat, allen voran Bürgermeister Hans Wittauer, favorisierte von Anfang an den jetzigen Standort in der Warmensteinacher Straße. Bedenken gab es wegen der Nähe zur Kirche am Rosenhammer. Verhandlungen waren nötig, Kompromisse wurden gefunden: Anstelle des Schlauchtrockenturmes wurde in eine Trockenanlage investiert, lediglich ein Übungsturm steht neben dem Feuerwehrhaus und der auf der anderen Seite. „Diese alten Differenzen sind längst ausgeräumt – jetzt gucken wir nach vorne“, sagt Wittauer dazu.
150 Jahre Einsatz für Hab und Gut und Menschenleben
Nach vorne zur Einweihungsfeier des neuen Gerätehauses bei den Feiern zum 150-jährigen Jubiläum: Von Freitag, 20. April bis Sonntag, 22. April gibt es täglich Programm darunter einen vier Kilometer langen Festzug vom alten zum neuen Haus (Freitag, 17.30), für den sich über 60 Vereine angemeldet haben. „Es ist ein glücklicher Zufall, dass wir das auf der Zielgerade des Neubaus in Einklang bringen konnten“, sagt Wittauer.
Im Skript einer Festrede zu einem Jubiläum der Weidenberger Feuerwehr vor 40 Jahren steht der Satz: Der Feuerwehrdienst dient dazu, laufend zu trainieren, damit im Ernstfall die Männer fit sind und die uns anvertrauten Gerätschaften so einsetzen können, dass noch rechtzeitig Schlimmstes verhindert werden kann, dass noch rechtzeitig Hab und Gut und auch Menschenleben geschützt und gerettet werden.“ Ein Satz, den auch der jetzige Kommandant Heinrich Schmidt richtig findet. „Das wird sich nie ändern“, sagt er: Viel Training und viel Ausbildung sei immer die Voraussetzung, um dem Nächsten helfen zu können. Weil sich die Technik rasant ändere, müsse auch die Feuerwehr ihre Technik auf Stand halten, immer wieder für neue Herausforderungen ausbilden. Zurzeit auch in einem Haus auf neuestem Stand für die Zukunft der Wehr, zu der neben den 88 Aktiven 14 Jugendliche und 20 Kinderfeuerwehrler gehören.
Info: Alle Programmpunkte des Jubiläums finden Sie unter www.facebook.com/ffweidenberg