Der Fall: Am Donnerstag, 3. November, 14.12 Uhr, wählt ein Senior im Fichtelgebirge die Telefonnummer 112 und landet in der Integrierten Leitstelle (ILS) an der Feuerwache in Bayreuth. Die Ehefrau des Anrufers, 83 Jahre alt, klagt über schlimme Magenschmerzen. Ein Bekannter, der dabei war, sagt: „Das war wirklich schlimm, sie hat sich gekrümmt vor Schmerzen.“ Wenige Monate zuvor hatte die Frau eine Darmkrebsoperation. Der Anrufer – das Paar ist nicht mobil, verfügt über kein Auto – verlangt laut den bei der ILS gespeicherten Gesprächsprotokollen einen „Arzt“. Der Disponent in der ILS trifft nach der Schilderung des Seniors eine Entscheidung: Der Fall ist „sub-akut“, kein Notfall, eine Sache für den Hausarzt, nicht für den Notarzt.