13 Stunden sind zuviel

Von Peter Engelbrecht
Die Beschäftigten der Gastronomie sollen länger arbeiten, fordert der Hotel- und Gaststättenverband. Symbolfoto: dpa Foto: red

Das sind verdammt lange Arbeitstage: Bis zu 13 Stunden täglich sollen die Beschäftigten künftig arbeiten, fordert der Hotel- und Gaststättenverband. Die Begrenzung der täglichen Arbeitszeit auf maximal zehn Stunden ist nach dessen Meinung „nicht mehr zeitgemäß“. Stattdessen: Blockern bis zum Umfallen.

 
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Doch der Vorstoß ist überzogen, wird bei seiner Umsetzung für die gesamte Branche eine abschreckende Wirkung haben. Das Rennen um Lehrlinge und Fachkräfte ist längst eröffnet. Die tägliche Arbeitszeit spielt bei der Berufswahl eine wichtige Rolle. Die Wenigsten werden ausgerechnet die Branche mit der längsten Arbeitszeit wählen. Statt dieses Fass aufzumachen, sollten Hotels und Gastronomie für erträgliche Arbeitsbedingungen sorgen und so ihr Image als Arbeitgeber verbessern. Schon heute ist es schwer, Arbeitskräfte zu finden. Das Gastgewerbe in Bayern berichtet seit Jahren von Rekorden bei Übernachtungszahlen und Umsätzen, angeblich unflexible Arbeitszeiten scheinen da kein Hemmnis zu sein. Das Arbeitszeitgesetz setzt dem Arbeitstag Grenzen und schützt die Gesundheit der Beschäftigten. Beides hat nach wie vor seine Berechtigung.

peter.engelbrecht@nordbayerischer-kurier.de