100-km-Lauf mit Kreuzbandriss

Eine Kämpferin: Nach zweijähriger Verletzungspause will sich Andrea Schadewell wieder an die 100-km-Strecke heran arbeiten. Foto: Archiv Foto: red

Eigentlich ist Andrea Schadewell andere Streckenlängen gewohnt. Trotzdem war der dritte Platz beim Osterlauf in Scheßlitz über zehn Kilometer für die Ultraläuferin von Team Icehouse aber ein großer Erfolg, denn er markierte für sie das Ende einer langen Leidenszeit.

 
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Zwei bittere Jahre lang hatte die Hummeltalerin nämlich keinen Wettkampf bestritten wegen eines Missgeschicks im Frühjahr 2015. Damals war der Bayerischen Meisterin im 100-km-Lauf, die sogar zum P-Kader des Nationalteams gehörte, ein Hund seitlich ins Knie gerannt. Da die Schwere der Verletzung damals aber nicht gleich ersichtlich war, bestritt sie noch einen 100-km-Lauf und wurde danach zunächst auf eine Entzündung behandelt. Erst als Olympiaarzt Prof. Bernd Wolfahrt von der Charité Berlin die Betreuung übernahm, wurde das ganze Ausmaß der Knieverletzung diagnostiziert: Riss des vorderen Kreuzbands, Riss des Innenmeniskus und Knorpelschaden!

Drei Operationen nötig

Daraufhin musste Andrea Schadewell im Jahr 2015 drei Operationen über sich ergehen lassen. Es folgten bis zu 17 Wochenstunden mit Alternativtraining, Rehasport und Physiotherapie. Im Juli 2016 begann dann wieder das Lauftraining, das mittlerweile auf 75 Kilometer pro Woche gesteigert werden konnte (allerdings höchsten 20 Kilometer am Stück). Vor der Verletzung hatte das Pensum bei bis zu 145 Wochenkilometern gelegen, und dieser Umfang soll nun auch wieder das Ziel sein.

Nach der langen Zwangspause war der Osterlauf in Scheßlitz für Andrea Schadewell nun der erste Test in der Aufbausaison 2017. Die zehn Kilometer lange Strecke nahe Bamberg verlief vollkommen flach auf Flurbereinigungs- und Radwegen zwischen Scheßlitz und Giech. Bei recht widrigen äußeren Bedingungen mit Regen und Schnee kam die Hummeltalerin nach 43:51 Minuten ins Ziel und war damit die Schnellste in ihrer Altersklasse W 40. In der Gesamtwertung der Damen eroberte sie den dritten Platz auf dem Podest hinter Carmen Schlichting-Förtsch vom SC Kemmern und Arina Altrater von der LG Bamberg für die 41:23 bzw. 41:39 Minuten gestoppt worden waren.

Nächster Start bei Maisel's Fun Run

Als nächsten Test hat Andrea Schadewall die Teilnahme an Maisel’s Fun Run Ende Mai eingeplant. Dort will sie sich dann schon auf die doppelte Strecke wagen und beim Halbmarathon starten. Im Sommer und Herbst ist eine weitere Steigerung auf Marathonläufe und Wettkämpfe über 50 Kilometer vorgesehen. Die Rückkehr auf die 100-km-Distanz hat sich die Ultraläuferin erst für das nächste Jahr vorgenommen.

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