Thiersheim Zenob-Beitritt in trockenen Tüchern

Daniela Hirsche
Bürgermeister Werner Frohmader (links) dankte einigen aktiven und ehemaligen Gemeinderatsmitgliedern für ihr Engagement (von links): Gerhard Lang, Thomas Strötz mit Ehefrau Monika, Christine Medick, Matthias Wölfel und Roland Medick Foto: /Daniela Hirsche

Der Markt Thiersheim tritt der Zenob bei. Mit einer Gegenstimme entschieden sich die Gemeinderäte für den Kauf von fünf Anteilen an der Gesellschaft.

 
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Einstimmig sprachen sich die Gemeinderatsmitglieder in ihrer jüngsten Sitzung dafür aus, der „Zukunftsenergie Nordostbayern GmbH“ (Zenob) beizutreten. Im Vorfeld hatte Gemeinderat Robert Lang beantragt, auch über den Anteilserwerb an der Zenob nicht wie vorgesehen im nichtöffentlichen, sondern im öffentlichen Sitzungsteil zu beraten. Außerdem hatte er moniert, dass die Präsentation des Zenob-Geschäftsführers für die Informationsveranstaltung, an der er nicht habe teilnehmen können, den Räten nicht vor der Gemeinderatssitzung zur Verfügung gestellt worden sei. Er habe sich deshalb nicht ausreichend über die Gesellschaft informieren können.

Da die übrigen Ratsmitglieder die Auffassung vertraten, dass die Aktivitäten der Zenob im Landkreis mittlerweile bekannt seien und man zudem auch im Internet umfassend Informationen über die Gesellschaft erhalten könne, sprachen sich diese auch mehrheitlich gegen eine Vertagung der Beschlussfassung über den Beitritt aus. Bei der anschließenden Diskussion plädierten die Rednerinnen und Redner durchweg für einen Beitritt und hoben hervor, dass die Zenob mit ihrem Geschäftsführer Marco Krasser ein Glücksfall für Wunsiedel und die Region sei und es höchste Zeit sei, mit einem Beitritt ein Zeichen zu setzen und eine Investition in die Zukunft zu tätigen. Gemeinderat Gerhard Lang betonte, dass es vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen im Bereich Energieversorgung ein Gebot der Stunde sei, hier aktiv zu werden.

Beitrag zur regionalen Wertschöpfung

Dem schloss sich Rolf Küstner an und erklärte, dass es sich hierbei um einen Beitrag zu regionalen Wertschöpfung handle, bei dem das Konzept schlüssig sei. Davon ließ sich schließlich auch Robert Lang überzeugen, und so wurde der Beschluss zum Beitritt vom Thiersheimer Gemeinderat einstimmig gefasst. Anders jedoch bei der Entscheidung zum Anteilserwerb. Hier war Robert Lang entgegen der Meinung seiner Gremiumskolleginnen und Kollegen der Auffassung, dass der Markt anstatt der fünf Maximalanteile zu insgesamt 60 000 Euro, nur einen Anteil zu 12 000 Euro an der Gesellschaft erwerben solle. “Mit dem gesparten Geld können wir im nächsten Jahr eine weitere Straße im Ortsgebiet sanieren“, so Robert Lang. Rolf Küstner vertrat dagegen die Auffassung, dass die Bürger wesentlich mehr davon hätten, wenn die regionale Energiegewinnung gesichert werde. „Wir geben der Zenob mit unserem Anteilskauf die Möglichkeit, neue Projekte schneller in Angriff nehmen zu können“, plädierte auch Gerhard Lang für den Erwerb des Maximalanteils. Bürgermeister Werner Frohmader wies darauf hin, dass die Gemeinde mit mehr Anteilen auch mehr Einfluss innerhalb der Gesellschafterversammlung habe und sich für die Verwaltungsgemeinschaft insgesamt beim Beitritt aller drei Gemeinden dieser auch noch erhöhe. Schließlich stimmte der Gemeinderat mit einer Gegenstimme für den Erwerb von fünf Anteilen an der Gesellschaft „Zukunftsenergie Nordostbayern GmbH“.

Vier Ehrungen

Zu Beginn der Sitzung hatte sich Bürgermeister Werner Frohmader bei zwei noch aktiven und zwei mittlerweile ausgeschiedenen Gemeinderatsmitglieder für ihr langjähriges kommunalpolitisches Engagement in der Gemeinde bedankte. Alle vier gehörten dem Gemeinderat bereits mindestens drei Legislaturperioden an. Christine Medick, die zunächst für die CSU und nun für die Aktive Liste im Gemeinderat sitzt, sowie Gerhard Lang, der der SPD-Fraktion angehört, sind nach ihrer vierten Wiederwahl inzwischen 22 Jahre als Gemeinderätin beziehungsweise Gemeinderat aktiv. Thomas Strötz (CSU) und Matthias Wölfel (Aktive Liste) waren von 2002 bis 2020 Mitglied im Gemeinderat.

Bürgermeister Frohmader zählte auf, in welchen Ausschüssen und Funktionen die vier während ihrer Zeit im Gemeinderat mitgearbeitet haben beziehungsweise immer noch mitarbeiten. Christine Medick sei nun seit 2020 außerdem Fraktionssprecherin der Aktiven Liste. Als jüngster Gemeinderat habe Matthias Wölfel während dieser Zeit auch als Jugendbeauftragter der Gemeinde und ab 2014 als Fraktionssprecher der Aktiven Liste fungiert, so Frohmader.

Er wies zudem darauf hin, dass es sich bei allen vieren um Landwirte handle und verdeutlichte die Parallelen zwischen der Arbeit als Landwirt und dem kommunalpolitischen Engagement.

Alle vier Geehrten betonten, dass sie gerne im Gemeinderat mitgearbeitet hätten.

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