Konzert in St. Veit Stimmgewaltiges Gotteslob

red
Alle Ensembles vereinigten sich im Finale in St. Veit zu einem Großchor und sangen „Nun danket alle Gott“. Foto: /pr

Konfessionsübergreifend gestalteten zehn Ensembles aus dem Landkreis und der Oberpfalz einen „Abend der Chöre“. Das Wunsiedler Publikum dankt es ihnen mit Standing Ovations.

 
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Zehn Chöre hatten sich in der Wunsiedler Stadtkirche St. Veit zum „Abend der Chöre“ eingefunden. Nach einer Begrüßung durch Dekan Peter Bauer, der dem Organisator, Kirchenmusikdirektor Reinhold Schelter, dankte, stellten sich die Chöre zunächst einzeln mit jeweils zwei Stücken vor.

Den Anfang machte der Frauenchor unter der Leitung von Elke Hofmann mit „Der mich sieht“ von Hans-Joachim Eißler und „I Have A Dream“ von Mary Donelli. Der Chor überzeugte durch ausgewogenen Klang und Intonationssicherheit. Es folgte das Ensemble „AufgeMerkt“, dessen Name auf seinen Leiter Stephan Merkes anspielt. Zu den sechs Sängerinnen und einem Sänger gesellten sich Violine (Arthur Medick), Klarinette (Adina Schöffel) und Querflöte (Barbara Brödler) sowie der Leiter am Klavier. Sie trugen zwei Lieder von Kati Stimmer-Salzeder vor: das gefühlvolle „Frieden wünsch ich dir“ und das beschwingte „Hast du heute schon gelacht?“.

Ausdrucksstark und anspruchsvoll

Aus Marktredwitz waren das Vokal-Quartett „Soli Deo Gloria“ und der Kammerchor unter der Leitung von Dekanatskantor Michael Grünwald gekommen. Ersteres gestaltete ausdrucksstark das „If ye love me“ von Thomas Tallis aus dem 16. Jahrhundert und die barocke Motette „Das ist meine Freude“ von Johann Ludwig Bach in der Bearbeitung von Paul Ernst Ruppel. Der Kammerchor erfreute die Zuhörer mit dem anspruchsvollen Satz „Treuer Heiland habe Dank“ von Max Reger und dem Jubilate von Laszio Halmes.

„Die beste Zeit im Jahr ist mein“ im Satz von Paul Kickstat und „In dem Herren freuet euch“ von Christian Lahusen trug nun routiniert der Kirchenchor Röslau unter der Leitung von Gerhard Glaser vor. Der Katharinenchor, Leitung Markus Hofmann, bot mit seinen klaren Stimmen das „Jubilate Deo“ von Christopher Tambling und „Ewiger Gott im Himmel weit“ von Paul Isom dar.

Besonderes Klangerlebnis

Aus der Oberpfalz angereist war der Männerchor Max Reger unter der Leitung von Bertram Nold. Dynamisch gestalteten die Sänger das traditionelle „Shalom chaverim“ im Satz von Reinhold Schelter und das „Vaterunser“ aus der Feder von Stephan Merkes. Es folgte der Evangelische Kirchenchor Waldershof unter der Leitung von Carol Bischoff mit einem „Kyrie eleison“ von Theodore Salome und „Ich will mich freuen“ von Christel Schröder. Der Waldershofer Handglocken-Chor bot dann ein besonderes Klangerlebnis mit „In dir ist Freude“ und dem Lied „Gott gab uns Atem“. Der Chor ist in der Zeit der Pandemie entstanden, als Abstand halten angesagt war.

Chor Nummer zehn war die Kantorei Wunsiedel unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Reinhold Schelter. Klangschön und textsicher gestaltete der Chor „Dank sei dir Gott“ von Ralph Vaughan Williams und „Jesus bleibet meine Freude“ von Johann Sebastian Bach, das Reinhold Schelter an der Orgel begleitete.

Pop-Ballade zum Finale

Nun war der Augenblick gekommen, einen Großchor zu bilden. Zunächst waren alle Zuhörer eingeladen, mit den vereinigten Chören in den Kanon „Die Herrlichkeit des Herrn“ einzustimmen. Ein gewaltiger Gesang und das ganz „unplugged“! Dann erklang die Motette über den bekannten Choral „Nun danket alle Gott“ – eines namentlich nicht bekannten thüringischen Meisters.

Nach dem Schlussstück – einer Pop-Ballade über das Lied „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Matthias Nagel – erhoben sich die mehreren Hundert Zuhörer in der fast voll besetzten Kirche und erklatschten als Zugabe die Wiederholung des Satzes „Nun danket alle Gott“, diesmal mit satter Orgelbegleitung. Frauen und Männer, evangelisch wie katholisch, sangen an diesem Abend knapp eineinhalb Stunden klassisch und modern ein vielfältiges und vielstimmiges Lob Gottes.

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