Zur Entwicklung der Preise hieß es, höhere Ausgaben für Material, Energie und Löhne ließen sich nicht stemmen, ohne die Preise anzupassen. Dazu kämen hohe Lasten aus Berichts- und Nachweispflichten, die Personalkapazitäten im Betrieb binden und auch durch Aufträge "verdient" werden müssten.
Handwerk hält Wachstumsimpulse für nötig
Der Handlungsdruck für die Politik habe in keiner Weise nachgelassen, so Dittrich. "Wenn die Handwerksbetriebe, die vor Ort täglich ihre Geschäfte betreiben, in großer Zahl davon berichten, dass ihre Aufträge zurückgehen, ihre Umsätze sinken, sich die Beschäftigtenzahl verringert und sie Investitionen wegen zu großer Unsicherheiten und fehlender verlässlicher Planungs- und Förderbedingungen nicht tätigen, dann sind das Fakten und kein Schlechtreden der Situation". Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte wiederholt davor gewarnt, den Standort schlechtzureden.
Der Handwerkspräsident nannte eine hohe Steuer- und Abgabenlast, die den Mittelstand in der Fläche treffe. "Gleiches gilt bei der Bürokratie, die das Handwerk vor allem aufgrund seiner verhältnismäßig kleinen Betriebsgröße besonders belastet: Im Handwerk liegen die Dokumentations-, Berichts- und Nachweispflichten in den meisten Fällen allein auf dem Schreibtisch der Betriebsinhaberin oder des Betriebsinhabers. Im Unterschied zu vielen großen Konzernen können sie sich eigene Abteilungen nur zur Bewältigung der Bürokratie schlicht nicht leisten."
Dittrich forderte ein "mutiges, mittelstandsorientiertes Wachstumspaket". Bei den anstehenden Verhandlungen über den Bundeshaushalt 2025 müsse die Regierung Zukunftsinvestitionen Vorrang einräumen, also mehr Bildung und Maßnahmen, die Deutschland im Wettbewerb stärken.
Die Haushaltsverhandlungen innerhalb der Bundesregierung dürften allerdings schwierig werden, weil die Koalition Milliardenlöcher schließen muss. Forderungen nach einer Reform der Schuldenbremse hat die FDP eine Absage erteilt. Unklar ist, wie genau ein neues Wachstumspaket aussehen kann und welches Entlastungsvolumen es hat.